Die Wiener Mundart ist sehr kreativ, blumig und erfindungsreich – aber für Menschen, die nicht hier geboren sind, oft schwer zu verstehen. Darum stellen wir Ihnen die gebräuchlichsten und interessantesten Dialekt-Ausdrücke und Redewendungen vor. Dieses kleine Wörterbuch des Wienerischen wird laufend ergänzt.
Alltagsbegriffe:
Haberer – Freund, Kumpel (aus dem Hebräischen „Chaver“)wien
Maschekseitn – von der anderen Seite, von hinten herum ans Ziel kommen
baraban – arbeiten
Hackn – die Arbeit (z.B. i foa in de Hackn – ich fahre zur Arbeit)
hacknstaad – arbeitslos
Zores – Sorgen (aus dem jiddischen)
patschert – unbeholfen, ungeschickt
Alzerl (sprich: Äuzerl) – ein bisschen, ein wenig
Hieb – Wiener Gemeindebezirk (z.B. i wohn im zwölften Hieb)
haglich – heikel, empfindlich, eigen
derrisch – taub, schwerhörig
Baba! – freundschaftlicher Abschiedsgruß
Beisl – einfache Gaststätte
Der Doppler – Zwei-Liter-Flasche Wein
aufpudeln – sich aufspielen
Gschropp (auch: Kegel) – Kind
Glumpat – Müll, Ramsch
Zah au! – Beeil dich!
Tschusch – abwertend für Ausländer
Synonyme für „Sterben“. Dem Wiener sagt man ja eine besondere Verbundenheit zum Tod nach. Deshalb kennt der Dialekt auch zahlreiche blumige und makabre Umschreibungen für das Sterben. Hier einige Beispiele:
den Holzpyjama auziagn – den Holzpyjama (Sarg) anziehen
ohgrotzn – abkratzen
a Bangl reissn
ohküühn – abkühlen
mid’n 71er foahn – die Straßenbahnlinie 71 fährt zum Wiener Zentralfriedhof
in Leffl ohgebn – den Löffel abgeben
si d’ Schleifn gebn
de Potschn streckn – die Hausschuhe ausstrecken
aushuastn – aushusten
si di Eadöpfen von unt auschaun – sich die Kartoffeln von unten anschauen
an Abgaung mochn – einen Abgang machen
schaun, ob da Deckl passt
si söwa die zwa Meta tiafa bringa – sich selbst die zwei Meter tiefer bringen, also Selbstmord begehen
hamdrahn – umbringen (von „heimdrehen“ – sich ins Bett legen und sich nach Hause – also zum Tod – drehen)
ins Pendl haun – sich aufhängen
Da die Fortsetzung: