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Teil 1 Das Gartenbaukino

Wien ist eine Stadt reichhaltig an Kunst und Kultur. Doch nicht immer muss das Besuchen von kulturellen Stätten teuer sein. Die in der Serie ‚Wien für wenig Geld‘ präsentierten kulturellen und künstlerischen Plätze sollen einen Überblick darüber geben, wie man Wien auch mit wenig Geld genießen kann. Eine wunderbare Art sich Wien anzunähern, ist einer der vielen Kinos zu besuchen. 

Mit den 20er Jahren kam es zu einem regelrechtem Boom von Kinos. In ganz Wien tauchten Kinos auf verschiedenste Art und Weise auf, sei das jetzt in Kellern, Cafés oder neu errichteten Gebäuden. Der damaligen Architektur entsprechen, erhoben sich mehrere Kinopaläste welche der Zeit entsprechende Filme zeigten. Unbeeindruckt von Weltkriegen und anderen ökonomischen Veränderungen erfreuten sich die Wiener Kinos bis in die 90er vieler Besuchern. 

Das Glück war nicht von Dauer: Ende der 90er kam es dann doch noch zu gravierenden Schwierigkeiten, welche viele Kinos in den Ruin trieb. Zur damaligen Zeit wurden die ersten Multiplex-Kinos eröffnet, und somit verloren Programm-Kinos eine Mehrzahl ihrer BesucherInnen, was schlußendlich zu mehrfachen Schließungen führte. Weiter Probleme welche sich erst im Laufe der Digitalisierung entwickelten, spielten dem ‚Kinosterben‘ weiter zu. Als rezente Opfer lassen sich beispielsweise das Kolosseum und das Auge Gottes Kino nennen. 

Zwischen vielen verlorenen Kinopalästen, welche mit sich einen geschichtsträchtigen Teil Wiens mitnahmen, blieben viele dieser Kinos standhaft und zeigen noch heute mit viel Einfallsreichtum und Leidenschaft, dass Programm-Kinos sehr wohl das heutige Publikum ansprechen können. Dazu gehören ohne Frage das Filmcasino, das Burgkino, das Votiv Kino de France, das Stadtkino und das Gartenbaukino, um nur ein paar zu nennen. Im weiteren möchte ich das Gartenbaukino näher beschreiben. 

Das Gartenbaukino unterging vielen Veränderungen. Vorerst fungierte es als Ballsaal, dann 1954 wurde der Saal unter der Leitung des Architekten Robert Kotas zu einem Kino umfunktioniert. 1960 wurde aufgrund der Umbauten des Nebengebäudes ein noch größeres Kino kreiert, das alte Gartenbaukino schloß, das neue Gartenbaukino wurde feierlich mit über 800 Sitzplätzen eröffnet. Nach mehreren Modifikationen kommt das Gartenbaukino heute auf 736 Sitzplätze. Das Gartenbaukino fungiert damals sowie heute als Premieren-Kino. Es ist Hauptkino des jährlichen Filmfestivals ‚Viennale’ und ist regelmäßiger Gastgeber verschiedener Veranstaltungen. Das Repertoire reicht von Firmen- und Geburtstagsfeiern, zu kritischen Diskussionen und Voguing Bällen. 

Neben dem regulären Programm und Veranstaltungen, zeigt das Gartenbaukino auch ältere und neue Filme im Zuge von verschiedenen Themen. Diese sind, um ein paar zu nennen, Stand up Vienna, Lazer 90 (90er Jahre Filme), Strahler 80 (80er Jahre Filme), Schinken (‚große‘ Filme) und Lichtspiele (Kinderfilme). Im folgenden möchte ich auf das Programm Lichtspiele näher eingehen. 

Der Name Lichtspiele nimmt Bezug auf die ersten Bezeichnung von Kino und Film selbst. Alle 4 bis 5 Monate zeigt das Gartenbaukino eine andere Zusammenstellung von Kinderfilmen für Jung und Alt. Die Vorstellungen werden in deutsch vorgeführt, zudem gibt es für Kinder praktische Sitzplatz Erhöhungen. Das Gartenbaukino steht in Kooperation mit der Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“ und bietet pro reguläre Vorstellung 5 Kulturpass-Karten. Nach auslaufen des Kontingents kosten die Karten 6 Euro.

Das Gartenbaukino ist die perfekte Lokalität um einerseits interessante Filme zu sehen, und gleichzeitig die Innenstadt Wiens zu besuchen. Gegenüber vom Gartenbaukino befindet sich der Stadtpark, welcher mit seinen großen grünen Flächen, mehreren Brücken über den Wienfluss, Spielplätze und Käfige für Ballspiele, mehr als genug Raum bieten für die ganze Familie. Ebenfalls in der Nähe befindet sich das Museum für Angewandte Kunst (MAK) sowie das alt-wiener Café ‚Café Prückel‘. 

 

Kurz und Knapp

Gartenbaukino 

Parkring 12 1010 Wien

U3, U4, 2, 74A

www.gartenbaukino.at

 

MAK- Museum für Angewandte Kunst

Stubenring 5 1010 Wien

Eintritt: bis 18 Jahre gratis 

Familien Ermäßigung: 15 Euro für Eltern und mindestens 1 Kind unter 14 Jahren

www.mak.at

 

Café Prückel

Stubenring 24 1010 Wien

www.prueckel.at


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