Julia Lenart

Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag

Am 26. Oktober wurden wieder die alljährlichen Feierlichkeiten zum Staatsfeiertag begangen. Besonders feierlich wurde der Gedenktag in Wien begangen, wo nach der Kranzniederlegung durch die Regierungsmitglieder die Rekruten des Bundesheeres angelobt wurden. In ihren Reden betonten Bundespräsident Van der Bellen und Bundeskanzler Kurz die Einheit Europas.

Warum feiern wir den Nationalfeiertag?

Der 26. Oktober 1955 ging in die Geschichtsbücher ein. Außenminister Leopold Figl verkündete voller Stolz das Ergebnis langer Verhandlungen: „Österreich ist frei“. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Österreich unter den Besatzungsmächten Russland, USA, Großbritannien und Frankreich aufgeteilt, war also kein unabhängiges Land. Durch die Unterzeichnung des Staatsvertrages wurde Österreich wieder zu einem freien Staat, die Besatzungsmächte zogen ab. Österreich verpflichtete sich mit dem Vertrag unter anderem zur Neutralität, dem Verbot eines Zusammenschlusses mit Deutschland sowie der Unterbindung jeglicher nationalsozialistischer Bestrebungen. Im Gegensatz wurde Österreich als unabhängiger Staat anerkannt.

Großes Aufgebot am Heldenplatz

Die Militärmusik begleitete die Feierlichkeiten

Bereits um neun Uhr morgens trafen die obersten Regierungsmitglieder beim Burgtor am Heldenplatz zusammen, wo sie bei der Kranzniederlegung der Unterzeichnung des Staatsvertrages 1955 gedachten. Anschließend marschierten die neuen Rekruten mitsamt Garde und Militärmusik auf, um vom Bundespräsidenten angelobt zu werden. Die Regierungschefs und der Wiener Bürgermeister gedachten in ihren Reden der österreichischen Vergangenheit und betonten, wie wichtig Zusammenarbeit in Europa sei. Begleitet wurde die Zeremonie von hunderten Schaulustigen sowie Polizisten und Soldaten, die die Veranstaltung überwachten.

Leistungsschau des Bundesheeres und Tag der offenen Türen in den Ministerien

Seit einigen Jahren wird der der Nationalfeiertag genutzt, um Werbung für das österreichische Bundesheer zu machen. Vom Heldenplatz bis zum Schottentor konnte man unterschiedliche Geräte und Fahrzeuge des Bundesheeres betrachten und teilweise in Aktion sehen. Am Rathausplatz und rund um die Regierungsgebäude waren dutzende Zelte aufgestellt; Alpenverein, Polizei, Rettungskräfte und viele mehr präsentierten ihre Arbeit. Darüber hinaus öffneten die Ministerien, das Bundeskanzleramt und die Hofburg ihre Türen für Groß und Klein, um einen Einblick in die Regierungsarbeiten zu erlauben.

Zeichen eines gemeinsamen Europas

Bei all den Feierlichkeiten sollte zwischen Luftballons und Zuckerwatte der Hintergrund des Feiertages jedoch nicht vergessen werden. Wir sollten uns unseres Glückes bewusst sein, in einem freien Land wie Österreich leben zu dürfen und sollten stets aufmerksam gegenüber nationalistischen und antidemokratischen Tendenzen bleiben. Wie viel der Aufmarsch und die Leistungsschau des Bundesheeres dazu beitragen, muss jede(r) für sich beantworten.


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