Julia Lenart

Die Grippesaison hat begonnen: schützen Sie Ihr Immunsystem

Die Gesellschaft der Ärzte Wien lud kürzlich zur Pressekonferenz ins Billrothhaus. Neben der richtigen Pflege des Immunsystems wurden Aroma- und Phytotherapien besprochen. Besonders angesichts der Grippesaison versprechen diese alternativen Behandlungsmethoden Abhilfe.

Richtige Pflege des Immunsystems

Die Grippesaison ist angebrochen. Die Frage nach der richtigen Pflege des Immunsystems beschäftigt viele. Im Rahmen einer Pressekonferenz sprachen Gerhard Hubmann, Vizepräsident der GAMED (Wiener Internationale Akademie für Ganzheitsmedizin), Lungenfacharzt Wolfgang Steflitsch und Kinder- und Jugendarzt Karl Zwiauer. Neben einer kurzen Einführung in von der Schulmedizin lange missachtete Therapieformen, bewarben sie das Konzept der Salutogenese. Dementsprechend sollte man mehr Vertrauen in die Kraft des Immunsystems legen. Noch immer ist es gängige Praxis, dass jedes Anzeichen von Schnupfen oder Fieber sofort medikamentös bekämpft wird. Dabei ist der Kontakt mit Viren wichtig, um die Abwehrmechanismen des Körpers zu stärken. Hubmann schreibt besonders dem ersten Herbstschnupfen eine wichtige Rolle im Aufbau des Immunsystems zu. Um gar nicht erst krank zu werden, ist es ratsam, das Immunsystem ständig zu pflegen. Eine wichtige Rolle spielt dabei ein gesunder Lebensstil. Dazu gehören unter anderem ein geregelter Biorhythmus, gesunde Ernährung und Pflege der Psychohygiene.

Aromatherapie

Natürlich kann nicht jeder Virus vom Immunsystem alleine abgewehrt werden, oft braucht der Körper Unterstützung. Aromatherapie kann besonders in der Behandlung von Atemwegserkrankungen helfen. Die dafür verwendeten ätherischen Öle sind aus einer Vielzahl von Inhaltsstoffen zusammengesetzt, die jeder für sich eine besondere, nicht zu unterschätzende Wirkung haben. Der Vorteil hierbei ist, dass sich die angewandte Therapieform individuell auf die Bedürfnisse des/der jeweiligen PatientIn anpassen lässt. Je nach Leiden kann die Rezeptur unterschiedlich zusammengesetzt sein. Den ebenso beliebten aber vielfach kritisierten Fertigpräparaten spricht Steflitsch ihre Kompetenz nicht ab. Sie können zwar nicht so zielgerichtet eingesetzt werden, wie individuell zugeschnittene Mischungen, doch sind sie deshalb nicht unbedingt schlecht. Strenge behördliche Genehmigungsverfahren verhindern das Aufkommen von unseriösen Produkten.

Anwendung findet die Aromatherapie meist in Form von Inhalation oder Aufnahme über die Haut durch Einmassieren, Vollbäder oder Kompressen. Ätherische Öle regen das vegetative Nervensystem an. Sie fördern beispielsweise die Gedächtnisleistung, wirken schmerzstillend und fördern die Durchblutung.

Formen der Aromatherapie gehen bis in die Antike zurück. Von der modernen Schulmedizin war sie lange Zeit ausgeschlossen, da sie als unseriös galt. Inzwischen ist die Aromatherapie zu einer beliebten und auch anerkannten Heilmethode geworden.

Phytotherapie

Karl Zwiauer ist überzeugter Vertreter der Phytotherapie – eine der ältesten Therapieformen der Menschheit. Diese basiert auf der Tradition der Pflanzenheilkunde, die speziellen Pflanzen (genauer gesagt deren Inhaltsstoffen) heilende Wirkung zuspricht. Die Phytotherapie hat sich nach Jahrhunderten der Vernachlässigung wieder in die Hochschulmedizin zurückgekämpft.

Hervorzuheben ist ihre präventive Wirkung im Kampf gegen infektiöse Atemwegserkrankungen. In Verbindung mit Antibiotika kann sie eingesetzt werden, um Antibiotikaresistenzen zu senken, sowie um den generellen Bedarf an Antibiotika zu minimieren. Ähnlich der Aromatherapie wirken hier meist mehrere Inhaltsstoffe zusammen. Durch die Kombination mehrerer Pflanzen kann diese Wirkung wiederrum verstärkt beziehungsweise individuell an die Bedürfnisse des/der PatientIn angepasst werden. Einige der beliebtesten Heilpflanzen sind Efeu, Thymian, Primel und Enzian, um nur wenige zu nennen.

Was noch vor einigen Jahren ein Trend der Alternativmedizin war, scheint zunehmend Einzug in die (Hoch-)schulmedizin zu finden. Die Erfolge von Aroma- und Phytotherapie sprechen für sich. Im Vordergrund sollte jedoch stets eine gesunde Pflege des Immunsystems stehen, um die Anwendung jeglicher Therapieformen erst gar nicht nötig zu machen.

 


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