Laura Kharmandikian

LGBTQ+: Anlaufstellen in Wien

Egal ob Lesbisch, Schwul, Pansexuell, Trans* oder jegliche andere Identität, welche der Hetero-/Cis-Norm abweicht – auf Diskriminierung stößt die LGBTQ+ community auch im Jahre 2020 noch häufig.

Umso wichtiger ist es, sogenannte „Safe-spaces“ zu kreieren, wo man sich mit anderen austauschen kann oder auch einfach einmal die Unterstützung bekommt, die viele Menschen in ihrem privaten Umfeld nicht erfahren.

Gerade dieses Jahr, wo die Regenbogenparade (CSD-Christopher Street Day) in Wien ausfällt, fällt für viele, vor allem sehr junge Menschen, die einzige Unterstützung und Akzeptanz, die sie als Teil der LGBTQ+ Community erfahren, weg.

Doch trotz der derzeitigen Situation besteht die Möglichkeit auf Austausch mit anderen und das gemeinsame Kämpfen für mehr Recht und Toleranz gegenüber jeglichen Teilen von LGBTQ+.

Besonders beliebte Anlaufstellen für Hilfesuchende der LGBTQ+ Commuinty in Österreich sind HOSI und die AIDS-Hilfe, beide findet man in Wien.
Erwarten kann man ein offenes Ohr, Antworten auf eventuelle Fragen, Broschüren zu relevanten Themen, Hilfe beim Thema Coming-Out oder etwa die Beratung für Trans* Menschen dazu, welche Schritte sie als nächstes wo gehen könnten, wenn sie dieses denn möchten (Operationen, Hormon-Therapie etc.).

Vor allem Jugendliche haben oft starke Probleme auf ihrem Weg zur Inklusion, da diese meist noch zuhause bei ihren Eltern oder Erziehungsberechtigten wohnen und auf diese angewiesen sind. Toleriert der eigene Haushalt die Jugendlichen, welche LGBTQ+ sind nicht, haben es diese besonders schwer.

Die Suizidrate bei LGBTQ+ Jugendlichen ist Studien zufolge um das dreifache höher als etwa bei jenen Pubertierenden, welches in das gesellschaftliche Konstrukt der „Normalität“ passen, zumindest was ihre sexuelle-/romantische- und geschlechtliche Identität angeht.

Viele Queer-Gruppen, welche meist von erwachsenen Menschen, welche Teil der LGBTQ+ community sind, geleitet werden, bieten jungen Leuten aus Wien und Umgebung die Möglichkeit eines geschützten Platzes, wo sie ganz sie selbst sein und sich austauschen können.

Eine Gruppe für Trans*idänte Personen ist beispielsweise „CHA(I)NGE“. Regelmäßige Treffen (seit kurzem, mit Beachtung der Sicherheitsauflagen, auch erneut seit dem Lockdown)in Wien machen den Austausch besonders angenehm. Genauere Informationen findet man auf der entsprechenden Facebook-Seite.

Für alle queeren Jugendlichen, bietet auch Hosi eine Jugendgruppe an, welche sich dementsprechend „Hosi-Jugend“ nennt. Gemeinsam werden innerhalb von Wien Projekte umgesetzt und an Demonstrationen teilgenommen. Doch auch der Austausch steht im Fokus. Informationen zur Anmeldung etc. stellt die Website von Hosi zu Verfügung.

Wichtig ist es auch für Menschen, welche nicht zur LGBTQ+ community gehören, nicht nur etwa in Österreich beziehungsweise Wien, sondern weltweit, ihre Mitmenschen zu akzeptieren und ihnen mit Respekt und Liebe gegenüber zu treten. Auch wenn man nicht selbst von Diskrimminierung dieser Art betroffen ist, ist es von hoher Bedeutung sich über die Missstände und Probleme zu informieren und dagegen anzukämpfen.
Denn nur wenn alle an einem Strang ziehen, wird die Welt tolleranter und der Hass minimiert.


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