Sandra Schmidhofer

Die Right Livelihood Awards 2020

Die Gewinner*innen des Right Livelihood Awards, von manchen auch Alternativ-Nobelpreis genannt, wurden gekürt. 2020 stand der Kampf für Demokratie im Zentrum. 

Demokratie in Gefahr
Die Preisträger*innen der diesjährigen Right Livelihood Awards wurden alle aufgrund ihres Einsatzes für Demokratie und Menschenrechte auserwählt. Ole von Uexküll, Direktor der Stockholmer Right Livelihood Stiftung, sieht die Demokratie vielerorts in Gefahr. Er möchte heuer besonders auf die Notwendigkeit aufmerksam machen, sich international zusammenzuschließen und sich gebündelt für die Demokratie einzusetzen . 

Gewonnen haben der weißrussische Demokratie- und Menschenrehtsaktivist Ales Bjaljazki und die von ihm gegründete NGO Wjasna, die inhaftierte iranische Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotudeh, der US-Bürgerrechtsanwalt Bryan Stevenson und die Indigenenaktivistin und Umweltschützerin Lottie Cunningham Wren aus Nicaragua.

Die Gewinner*innen
Die Organisation Wjasna setzt sich für Versammlungsfreiheit und die Rechte inhaftierter Demonstrant*innen ein. Außerdem dokumentiert sie Menschenrechtsverletzungen. Bjaljazki ist Mitglied des weißrussischen Koordinierungsrates, welcher im April 2020 gegründet wurde um einen friedlichen Machtübergang in die Wege zu leiten. Aufgrund seiner Arbeit landete er bereits mehrmals im Gefängnis. Die iranische Rechtsanwältin Nasrin Sotudeh setzt sich für politisch Verfolgte ein und leistet Widerstand gegen das repressive iranische Rechtssystem. Sie befindet sich derzeit in Haft. Bryan Stevenson ist ein US-amerikanischer Bürgerrechtsanwalt, der sich gegen institutionalisierten Rassismus in den USA einsetzt. Lottie Cunningham Wren ist ebenfalls Anwältin und setzt sich für die Rechte indigener Völker in Nicaragua ein. Sie selbst gehört den Miskito an, einem indigenen Volk, das vor allem an der Atlantikküste von Nicaragua und Honduras lebt.

Friede, Gerechtigkeit und ein würdevolles Leben – für alle
Der Right Livelihood Award wurde 1980 gegründet um Menschen und Initiativen zu ehren, die sich aktiv an der Lösung globaler Probleme beteiligen. Bisher wurden 182 Personen aus 72 Ländern gekürt. Der Award wird häufig als “alternativer Nobelpreis” bezeichnet, steht mit dem eigentlichen Nobelpreis allerdings nicht in Verbindung. Ein Preisgeld von einer Million Schwedenkronen (94.928 Euro) soll die Gewinner*innen bei ihrer zukünftigen Arbeit unterstützen. 

Zu den vergangenen Preisträger*innen gehören namhafte Personen wie Edward Snowden, Astrid Lindgren und Greta Thunberg. Die Verleihung der Preise wird heuer am 3. Dezember, coronabedingt aller Voraussicht nach in digitaler Form, stattfinden. 


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